Häufige Fragen

Zum Kindergarten

Wie kann ich einen Waldorfkindergarten kennen lernen?
Fast jeder Kindergarten veranstaltet einen Tag der Offenen Tür. Hierzu sind alle Kinder, Eltern und interessierte Menschen herzlich eingeladen die Räumlichkeiten zu besichtigen und mit den Eltern und Erzieherinnen zu sprechen. Weiterhin bieten die meisten Einrichtungen offene Informationsabende an.

Wie teuer ist ein Kindergartenplatz im Waldorfkindergarten?
Da nur ein Teil der Kosten von der Stadt erstattet wird, muss der Rest von der Elternschaft getragen werden. Dieser Beitrag wird prozentual nach dem Einkommen der Eltern errechnet. In der Regel gilt ein Richtwert für die Gesamtkosten für ein Kind von 5% des Jahresbruttoeinkommens, für zwei Kinder 7%, ab drei Kinder 8% (ohne Mittagessen). Darin sind die Zahlungen an die Stadt Köln bereits enthalten.

Wie muss ich mein Kind anmelden?
Es können nur Anmeldungen über das Portal „Littel Bird“ der Stadt Köln angenommen werden.

Nach welchen Kriterien werden die Kinder aufgenommen?
Es gibt ausführliche Informationsabende, zu denen die Eltern eingeladen werden, um das pädagogische Konzept und die Struktur der Elterninitiative kennenzulernen. Anschließend lädt der Kindergarten das Kind und seine Eltern zu einem ausführlichen Gespräch ein. Erst danach werden die Gruppen nach pädagogischen Gesichtspunkten zusammengestellt.

Zur Schule

Welche Kinder werden an einer Waldorfschule aufgenommen?
Waldorfschulen stehen grundsätzlich allen Kindern offen – unabhängig von Religion, ethnischer Herkunft, Weltanschauung und Einkommen der Eltern. Nach ausführlichen Informationselternabenden findet ein individuelles Aufnahmegespräch an der Schule statt. Auch in höhere Klassen können Schüler*innen als Quereinsteiger aufgenommen werden.

Worin unterscheiden sich Waldorfschulen von anderen Schulen?
Die Waldorfschule ist eine öffentliche Schule in privater Trägerschaft mit den Klassen 1 bis 12. Es erfolgt also kein Schulwechsel nach dem 4. Schuljahr. Alle Kinder sollen 12 Jahre zur Schule gehen. Die Klasse 13 dient dem Erwerb des Abiturs. Waldorfschulen wollen gleichermaßen intellektuelle, kreative, künstlerische, praktische und soziale Fähigkeiten bei den Kindern und Jugendlichen entwickeln. Vom ersten Schuljahr an lernen Waldorfschüler zwei Fremdsprachen. Jungen und Mädchen stricken, nähen und schneidern gemeinsam in der Handarbeit und sägen, hämmern und feilen zusammen im Werkunterricht. Zum Lehrplan gehören auch die Fächer Gartenbau und Eurythmie. Musik, Malen und Plastizieren sind ebenso feste Bestandteile des Unterrichts wie Theaterspielen. Mindestens in der 8. und 12. Klasse wird ein anspruchsvolles Theaterstück einstudiert. Zum Waldorfschulabschluss gehört eine große Jahresarbeit, in der sich die Schüler*innen mit einem Thema ihrer/ seiner Wahl in Theorie und Praxis auseinander setzen.

Ohne Noten und ohne Sitzenbleiben: sind die Kinder dann überhaupt zum Lernen motiviert?
In der Frage liegt schon ein Missverständnis: Lernmotivation entsteht nicht durch Notenwettbewerb. Anstelle der Noten stehen individuelle Beurteilungen, in denen die Lehrpersonen gleichermaßen auf die Persönlichkeitsentwicklung und die Lernfortschritte ihrer Schüler*innen eingehen. Der Waldorfunterricht ist sehr handlungsorientiert und auf die jeweilige Entwicklungsphase der Schüler*innen abgestimmt. Eigeninitiative entwickeln die Kinder und Jugendlichen nicht aufgrund von äußerem Leistungsdruck, sondern aus lebendigem Interesse und persönlicher Begeisterung für die vielfältigen Unterrichtsinhalte. Diese gestalten die Lehrer*innen kreativ und lebensnah, sodass sie sich an der persönlichen Erfahrungswelt der Kinder orientieren und ihnen eigene Erlebnisse vermitteln.

Welche Abschlüsse können an einer Waldorfschule gemacht werden?
Alle. Da die einzelnen Bundesländer jeweils eigene Schulgesetze haben, gibt es zwar Unterschiede, aber grundsätzlich gilt, dass an einer Waldorfschule die üblichen staatlichen Abschlüsse erworben werden können: Haupt- und Realschulabschluss ebenso wie das Abitur und meistens auch die Fachhochschulreife. Am Ende des 12. Schuljahres (an einigen Schulen am Ende der 11. Klasse) bieten Waldorfschulen einen eigenen Waldorfschulabschluss an, der ihren Schüler*innen Gelegenheit gibt, ihre individuell erworbenen Kompetenzen zu präsentieren. Es wird angestrebt, den Waldorfschulabschluss als einen allgemein anerkannten Abschluss zu etablieren. Das 13. Schuljahr dient in der Regel der gezielten Vorbereitung auf das Abitur

Ist die Waldorfschule eigentlich teuer?
Eine Waldorfschule unterliegt wie Schulen in konfessioneller Trägerschaft dem Ersatzschulfinanzierungsgesetz. Darin ist festgelegt, dass der Staat die grundgesetzlich geschützte, besondere Ausrichtung einer Schule zwar gestattet, aber die Kosten nicht vollständig trägt. Da Waldorfschulen keinen Träger im Hintergrund haben, der über eigene, zusätzliche Steuereinnahmen verfügt, muss der Restanteil anders aufgebracht werden. Es ist darum unumgänglich, die Eltern an der Finanzierung zu beteiligen. An Waldorfschulen herrscht das Prinzip, kein Kind aus finanziellen Gründen abzulehnen. Darum bilden Lehrer*innen und Eltern Solidargemeinschaften, die zwar an jeder Schule etwas anders ausgestaltet sind, sich aber immer darum bemühen, die unterschiedlichen finanziellen Möglichkeiten der Familien auszugleichen.

Werden die Kinder an der Waldorfschule weltanschaulich unterrichtet?
Die von Rudolf Steiner entwickelte Anthroposophie ist eine Erkenntnishilfe für die Lehrer*innen, zu keinem Zeitpunkt aber ist sie Gegenstand des Unterrichts. Da die Waldorfschule eine überkonfessionelle Schule ist, entscheiden zunächst die Eltern, welchen Religionsunterricht ihr Kind besuchen soll. Später entscheiden die Jugendlichen das dann selbst.

Was ist unter „Epochenunterricht“ zu verstehen? Während der ersten beiden Stunden eines Schulvormittags arbeiten die Schüler über mehrere Wochen intensiv an jeweils einem Fachgebiet. So haben die Schüler zum Beispiel drei Wochen lang jeden Morgen zwei Stunden Mathematik, Geografie, Deutsch, Geschichte oder ein anderes Hauptfach sodass die Schüler sich intensiv damit verbinden können. Nach einigen Wochen wechselt der Inhalt der Epoche zu einem anderen Thema. Grundfertigkeiten wie Rechnen oder Schreiben festigen die Schüler über den Epochenunterricht hinaus in fortlaufenden Übstunden. Im Anschluss an den Epochenunterricht übernehmen Fachlehrer den Unterricht in Sport, Fremdsprachen, Eurythmie, Religion, Musik und in den handwerklich-künstlerischen Fächern.